Reagiert eine Zeitschrift auf einen Facebook-Eintrag, dann spricht das normalerweise dafür, dass jemand aus dieser Redaktion bereits im 21. Jahrhundert angekommen ist. Wenn jedoch so etwas herauskommt wie kürzlich bei BUNTE.de, muss man sich fragen, ob sie nicht besser im 20. Jahrhundert geblieben wäre. Was war passiert?
Nachgezählt: Wie häufig sind Frauen Gast in TV-Talkshows?
Talkshows im deutschen Fernsehen sind beliebt, und manchmal wird über sie noch Tage später gesprochen. Wie sieht’s wohl mit dem Frauenbild dort aus? Zeit, mal nachzuzählen, wie viele Frauen und Männer 2014 dort zu Gast waren.
Die FDP in Blau und Pink – und sie will wirklich nicht sexistisch sein?
Gestern stellte die FDP ihre neuen Farben vor: der Untergrund bleibt gelb, das Blau bleibt blau, und jetzt kommt eine Farbe ganz neu hinzu, weil sie sich ja nicht mehr vorwerfen lassen möchte, ein sexistisches Männerclübchen zu sein. Und diese Farbe ist … Pink! Nee, ist klar.
Wer leitet ein Unternehmen? Der Chef.
Ist doch klar, oder? Zumindest für Günther Jauch und seine beliebte Quizshow „Wer wird Millionär?„. Gerade lief eine ganz besondere Ausgabe: das „Chef & Angestellten Special„. Untertitel: „Wenn der Chef zum Glücksboten wird“. Wie die Verteilung von Vorgesetzten und Angestellten in diesem Special aussah
Wir brauchen mehr Kuhfladen!
Was kleine Kinder noch können – das freie Hingeben an die Zeit und eine völlig sinnnlos erscheinende Tätigkeit (z. B. Kuhfladen* zu malen) – geht im Laufe der Kindheit verloren. Gerade Mädchen lernen, dass nur hübsch und nett gut ankommt und gelobt wird.
Süddeutsche begrüßt das Jahr 1955
Die Süddeutsche, bislang eigentlich eher bekannt für seriösen Journalismus, beschenkt uns in ihrer Online-Ausgabe zum Jahreswechsel mit Tipps für das, was Frauen von heute zu Silvester scheinbar am meisten plagt
Nachgezählt: Frauen galore! (= 16,3 %)
GALORE ist ein beliebtes Magazin, das sich ausschließlich der Interview-Form bedient. Interviews, so die Website, „mit Menschen […], die tatsächlich etwas zu sagen haben“ – das hört sich spannend an. Noch spannender wird’s, wenn man sich anschaut, wer dort interviewt wird.
Fernsehwerbung von 1954 – halt, nein, von 2014
Es scheint, als habe die Werbung einiger großer Firmen gerade eine Rolle rückwärts direkt in die 1950er Jahre gemacht. In der vorweihnachtlichen Fernsehwerbung jedenfalls waren Aufgaben und Zuordnungen ganz klar zwischen den Geschlechtern verteilt, und zwar so wie vor 60 Jahren.
Nachgezählt: Gleichberechtigung im Tod? Nicht in der Presse.
ZEIT Online hat heute einen Jahresrückblick auf die Verstorbenen des Jahres 2014 veröffentlicht. Interessant dabei ist besonders, wen die beiden Männer, die für den Rückblick verantwortlich waren, es für wert befanden, erwähnt zu werden
Nur Männer bevölkern die Städte?
Der Deutschlandfunk geht offenbar davon aus, dass nur Männer deutsche Innenstädte bevölkern und am Leben erhalten: „der schreibende Intellektuelle“, „der lesende Bürger“, „der Flaneur“, „der Schnäppchenjäger“. Immerhin
Wir haben die ganze Zeit mit Männer-Kulis geschrieben?
Gerade jetzt zu Weihnachten haben vermeintlich „geschlechtsspezifische“ Waren Hochkonjunktur, von rosafarbener Knete „für Mädchen“ und blauen Piratenschiffen „für Jungs“ angefangen bis hin zu rosafarbenen Rasierern „für die Frau“ und schwarzen „für den Mann“.
Keine Start-ups von Frauen in der Medienbranche?
Das Magazin „Journalist“ des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) vermeldete vor kurzem Aufbruchstimmung in der Branche. Doch der Artikel erweckt fälschlicherweise den Eindruck, als fände der Aufbruch ohne Frauen in leitender Position statt.
Arzt gesucht – ach, wirklich?
Auf dem Land in Deutschland herrscht ein gravierender Mangel an Ärzt_innen. Mancherorts müssen Berufstätige weit mehr als ein halbes Jahr auf einen Termin bei Fachärzt_innen warten. Und was macht eine kleine Gemeinde im Norddeutschen?
Es wurde Zeit. Das Ende von „Wetten, dass..?“
Es ist das Ende einer Fernseh-Ära, und das ist gut so. „Wetten, dass..?“ wurde nach fast 34 Jahren eingestellt, nachdem die Verantwortlichen noch ein letztes Mal bewiesen haben, wie rückständig und altbacken ihr Konzept war. Nicht nur, aber ganz besonders aus der Sicht einer Frau.
Unser Mann für Hamburg
In Hamburg ist bald Bürgerschaftswahl. Die FDP gibt dabei, so meint sie selbst, die Richtung vor und schickt diesmal einen Mann ins Rennen. Oder?
Ich bin ein großer Freund der Wahrheit
TV-Kommissarin Charlotte Lindholm sagte kürzlich im „Tatort“ zu einem verdächtigen Wurstfabrikanten: „Ich bin ein großer Freund der Wahrheit.“ Freund? Wieso Freund?